TogoSchulbau
in Bindila (Togo) Brunnen
und Schulbau in Bindila Berichte aus erster Hand
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Ein Wagen in Lomé wird mit Medikamenten und Materialien beladen, die mit FKB - Mitteln gekauft wurden |
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Die Gesundheitsstation Tokotsihoé -
frisch renoviert und eingerichtet, alles aus Eigenmitteln des
Dorfes Der lange ersehnte Moment: Medikamente und Material werden in die Gesundheitsstation gebracht |
Tanz und Gesang - unabdingbarer
Bestandteil jeglicher Feierlichkeiten in Afrika Einfach, aber funktionell: Auch das Mobiliar wurde durch die Dorfbewohner selbst hergestellt und bezahlt |
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... zwar kein Feiertag, aber dennoch
ein Tag zum Feiern Ein Bild der offiziellen Vertreter des Dorfprojektes |
Diese beiden kamen leider etwas zu spät zur Fete, aber zur offiziellen Einweihung wollen sie pünktlich sein!!! | ![]() |
Meine Damen und Herren,
seien Sie willkommen zum FKB 2001! Herrliche Feier!
Vor 8 Jahren wurde das Projekt "Ablo - zozo" durch die gleiche
Feier und deren Einnahmen gestartet: ein Projekt fuer lokale
Broterzeugung auf der Basis von Maismehl. Dieses Brot wird sehr gern von
der armen Bevoelkerung des Landes Togo verzehrt. Dafuer vielen Dank!
Seitdem haben Pascal, Rose, Emmanuel und viele andere enorme Einbussen
machen muessen, um die Qualitaet zu steigern und der Nachfrage
nachzukommen.
Heute wird ein sehr gutes und preiswertes Produkt auf dem Markt
angeboten. Leider bleibt unsere Gewinnspanne sehr gering: 0,04 DM pro
verkauftem Stueck. Innerhalb von 8 Jahren ist die Nachfrage um das
8fache gestiegen, das heisst, wir produzieren 8 Mal mehr als im
Gruendungsjahr 1993!
Nun wird das Projekt mit neuen Problemen konfrontiert:
- die grossen Mehlmengen, die manuell verarbeitet und vermengt werden,
- die Unannehmlichkeiten der Familie von Pascal und den Angestellten,
die durch den starken Rauch entstehen und den Kamin, der vor 8 Jahren
gebaut wurde und nun zu klein und zu tief ist,
- die alltaegliche Laermbelaestigung, die durch das manuelle schneiden
der Maisblaetter entsteht.
Durch die Einnahmen Ihrer Feier werden Sie uns helfen koennen, eine
Loesung zu wenigstens eines dieser Probleme zu finden. Vor allem werden
Sie dazu beitragen, die Aermsten unseres Landes zu ernaehren:
- die Leprakranken von Akata,
- die Haeftlinge des zivilen Gefaengnisses,
- die Armen unseres Viertels,
- die Angehoerigen der Angestellten des Projektes.
Wir verfuegen ueber eine Email - Adresse. (kossipass@hotmail.com) Wir
stehen Ihnen gerne zur Verfuegung und wuerden gern alle Ihre Fragen
beantworten.
Mit herzlichem Dank und freundlichem Gruss
P. Kossi
Im April 2000 besuchte Pater Marian Schwark, für die
Verteilung der FKB-Spendengelder in Togo zuständig, gemeinsam mit
Bischof Paul Dossaoi aus der Diözese Aneho Bad Bergzabern und
berichtete über die Situation in Togo.
In immer stärkerem Maße müssten Kredite anstelle von Zuschüssen
vergeben werden, da die Kaufkraft in Togo immer geringer würde. Die
Kredite würden allerdings pünktlich und zuverlässig zurückbezahlt
Pater Marian zeichnete ein düsteres Bild von der politischen und
wirtschaftlichen Lage in Togo. Die Regierung zahle so gut wie keine
Gehälter mehr, das Land verarme zunehmend. Sei es in den achtziger
Jahren Togo gewesen, in dessen wirtschaftlichem Schatten die Nachbarn
Benin und Ghana standen, so sei es jetzt Togo, das ins wirtschaftliche
Abseits geraten sei. Die Hilfe des FKB sei deshalb notwendig und sie
komme auch bei den Empfängern an. In ihrem Namen dankte Pater Marian
für das Engagement in Bad Bergzabern. Übrigens sei auch die
Solidarität und Spendenbereitschaft der katholischen Bevölkerung Togos
sehr hoch; für sie bedeute Verzicht z. B. in der Fastenzeit nichts
Besonderes, sei er doch Teil ihres Alltags.
Im Juni besuchte Michael Detscher Bad Bergzabern und
berichtete von seiner Arbeit als Entwicklungshelfer in Togo.
Seit gut einem Jahr lebt der Diplompädagoge mit seiner Familie in Lomé,
hat aber durch zahlreiche Besuche im Landesinneren gute Einblicke in die
politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse gewonnen: Die
traditionelle Gesellschaftsordnung gebe es nicht mehr, wohl aber
traditionelle Verhaltensweisen. "Die Situation vieler Afrikaner
sieht so aus, dass sie mit dem Herzen zu Hause im Dorf, in der Welt der
Ahnen und Geister leben, gefangen sind durch unüberwindbar scheinende
Traditionen, die soziale Veränderung und wirtschaftlichen Erfolg strikt
verbieten; gleichzeitig finden sie sich mit dem Handy (oder wahlweise
der Kalaschnikow, dem Pflug oder dem Lenkrad eines Lkw) in der Hand
wieder und sollen nun in einer sich als "modern" definierenden
Gesellschaft verantwortlich funktionieren". Das sei ein Spagat, der
nicht funktionieren könne. Die Überwindung dieses Widerspruchs brauche
Zeit und Geduld. Die Afrikaner fühlen sich vom "Norden", von
den Industriestaaten und dem Weltwirtschaftssystem, überrollt. Die
Demokratiebewegung in Afrika hat es schwer. Korruption, Machtmißbrauch,
Diktatur, nicht (mehr) funktionierende Märkte, ausbleibende Gehälter,
Aids sind die Probleme, mit denen Togo zu kämpfen hat. Unter diesen
Umständen ist auch die kirchliche Entwicklungsarbeit mühsam.
Mit aktuellen Dias veranschaulichte Michael Detscher die Situation im
Grenzdorf Yakédji, wohin seit zwei Jahren FKB-Gelder fließen. Dort
würden Ansätze zur Entwicklung, die im Dorf schon vorhanden seien,
Ziele, die sich die Bewohner selbst schon gesetzt oder in Angriff
genommen hätten, unterstützt: Medizinhaus, Apotheke, die Ausbildung
von medizinischen Assistenten, die Erweiterung der Produktpalette und
der Handel sind besonders wichtig. Bei aller Hilfe müsse man aber den
Stolz und die Würde der Menschen achten; nicht gönnerhaft dürfe man
auftreten, sondern man müsse sie vor allem aber den Dorfältesten,
gewinnen: "Die Leute in Deutschland freuen sich, Ihnen helfen zu
dürfen". (re)
Bereits im November hat Pater Marian Schwark in Togo dem
Aktionskreis Fröhliches Kunterbunt ein weiteres Projekt zur
Unterstützung vorgeschlagen. Die Ecole Ephphatha in Lomé ist die
einzige Schule Togos, in der stumme und taubstumme Kinder gefördert
werden. Sie besteht seit 1976 und wird derzeit von 58 Jungen und 37
Mädchen im Alter zwischen 6 und 18 Jahren besucht. Viele der Kinder
kommen von außerhalb, verbringen die Woche in der Gehörlosenschule und
kehren am Wochenende in ihre Heimatdörfer zurück, falls das die
Entfernung zulässt. Während der Woche übernachten die meisten von
ihnen in einem provisorisch zum Übernachten hergerichteten
Lebensmittelmagazin der Schule. Für etwa 32.000 Mark soll im kommenden
Jahr ein Haus mit zwei Schlafräumen errichtet werden, so dass die
Kinder einfach, aber menschenwürdig untergebracht sind. 9000 Mark aus
dem Erlös des letztjährigen FKB und 1000 Mark aus den
Mitgliederspenden werden durch die ‚Aktion Silbermöve' der Diözese
Speyer um 5000 Mark aufgestockt. Die noch fehlende Restsumme in Höhe
von 15.000 Mark wird vom "Kindermissionswerk / Die Sternsinger"
in Aachen getragen.