Togo


Schulbau in Bindila (Togo)
PDF - Datei


Brunnen und Schulbau in Bindila
(Power - Point - Präsentation)


Mutter - Kind - Projekt (PDF)


Projekt Realschule Kidjaboun (PDF)


Das Markthallenprojekt (PDF)


Berichte aus erster Hand
Informationen über Togo finden Sie auch unter www.togoville.org

Berichte von der Togo - Reise von Hans Erich und Irene Klein
(im PDF - Format)
 Reisebericht Teil 1
Reisebericht Teil 2
Weitere Berichte erscheinen in loser Folge

 
*** Aktuell *** Aktuell *** Aktuell ***

Fröhliches Kunterbunt bei großen Feierlichkeiten in Kadogou (Togo)

Krankenstation in Togo eröffnet und Personalwohnung fertig gestellt

Einen Bildbericht zu diesem Projekt finden Sie als PowerPointPräsentation HIER


Mit einem großen Fest wurden kürzlich in Kadogou, einer Ortschaft im Norden Togos, die neue Krankenstation mit drei dazugehörigen Personalwohnungen, ein Brunnen und ein Wasserhochbehälter in Betrieb genommen.  Im Umkreis von zwanzig Kilometern haben nun erstmals 18.000 Menschen vom Volk der Konkomba eine Anlaufstation für eine medizinische Grundversorgung. Schon in den ersten 14 Tagen wurden über 360 Patienten behandelt, ein Mädchen kam auf die Welt.

An den Festlichkeiten nahm der einheimische Parlamentsabgeordnete André Béguem teil, außerdem Pater Marian Schwark, der das Bauprojekt geleitet hat. Aus Deutschland waren Hans Erich und Irene Klein für das „Fröhliche Kunterbunt“ (FKB) aus Bad Bergzabern angereist. Aus Spenden des FKB brachten sie mehr als 22.000 Euro mit, etwa vierzig Prozent der Gesamtkosten. Die fehlende Summe hat Klein beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) „lockergemacht“. Ein Dorfkomitee und der Arzt aus Guérin-Kouka werden die Station kontrollieren. Mit den Einnahmen aus der medizinischen Behandlung werden neue Medikamente gekauft.

Die Reise hat das Ehepaar Klein genutzt, bereits früher abgeschlossene FKB-Projekte in Togo zu besuchen und in Gesprächen mit dem langjährigen Partner Pater Marian über weitere Hilfe zur Selbsthilfe zu beraten.

Kleins im Folgenden abgedruckte Reisebericht gibt einen Eindruck von der Bedeutung der in Kadogou geleisteten Hilfe. 

Endlich war es so weit. Die Bevölkerung von Kadogou und Umgebung, im Norden von Togo feierten mit Pater Marian, unserem Projektpartner, mit dem Abgeordneten des togolesischen Parlaments, Herrn André Béguem und uns beiden vom Fröhlichen Kunterbunt die Inbetriebnahme der Krankenstation und die Einweihung der Personalwohnungen mit Brunnen und Wasserhochbehälter.

Von Guérin-Kouga aus erreichten wir mit unserem Gastgeber André Béguem über die 50 Kilometer lange Pistenstraße Kadogou. Ein Empfangskomitee erwartete uns. Sieben Männer saßen auf dem Boden. Einer schüttete für die Ahnen Wasser aus einer Kalebassenschale auf den Boden. Unter dem Klang von Trommeln und Gesang und für uns unverständlichen Lauten wurde ein Huhn geopfert und dessen Blut quer über den Weg gespritzt. Man wollte die Ahnen beschwören und bitten, dass sie uns willkommen heißen und beschützen.

Die Ahnen waren uns gut gesinnt, denn viele Männer standen bereit, um uns mit dem landesüblichen Handschlag die Hände zu schütteln. Schulkinder in langen Reihen begrüßten uns klatschend. Im Schatten unter einem großen Baum standen die bunt gekleideten Frauen. Sie sangen und tanzten zum Rhythmus einer Frauentrommelgruppe.

Für die Ehrengäste waren Stühle bereitgestellt, die man wohl von weiter her hatte holen müssen, Wir nahmen unter einem Palmdach Platz.  Unsere Gastgeschenke für das Dorf waren schon auf einem Tisch gestapelt. Die Deutsche Welle und das Regionalfernsehen waren vor Ort, um über dieses bedeutende Ereignis zu berichten. Der Dorfhäuptling begrüßte die Gäste. Viele Festreden, u.a. des Abgeordneten, des Generalvertreters des Gesundheitswesens aus Kara, des zuständigen Arztes, wurden gehalten, aufgelockert wurde das Ganze durch Tanzeinlagen.

  Die vom Staat Togo finanzierte Hebamme und der Krankenpfleger wurden den Dorfbewohnern vorgestellt. Eine Männer-trommelgruppe trieb junge, kostümierte Männer an, die in extremen Tanzschritten ihre individuellen Künste vorführten. Frauen kleideten meine Frau in weiße Tücher, hängten ihr eine Halskette um und überreichten ihr noch eine Kalebasserassel mit Perlenketten und Muscheln. Ich erhielt einen mit Ziegenfell geschmückten Bogen und einen ebenfalls mit Ziegenfell ummantelten Köcher mit Pfeile.

Wir bedankten uns für den freundlichen Empfang und die Geschenke. Ich  wies in meiner Rede auf die Verantwortung des Dorfes für die Erhaltung der Station, der Wohnungen, des Brunnens und des Wasserturms hin und dass diese Aufgabe als Gemeinschaftsleistung zu bewältigen sei. Pater Marian übersetzte alles ins Französische, der Radioreporter in die Stammessprache Konkomba.

Eine Schülergruppe bekam von verschiedenen Gästen, auch von uns, mitgebrachte Schulranzen, Schulmaterialien, einen Fußball und eine Trillerpfeife, eine Kiste Kreide und ein Tafellineal überreicht. Dazu sangen die Frauen mehrstimmig, tanzten und stießen schrille Schreie aus. Als weiteres FKB-Geschenk übergaben wir für die Station noch wichtige Medikamente.

Während die Dorfbevölkerung weiter feierte, wurden die Wohnung und der Brunnen übergeben. Der Abgeordnete, der Generaldirektor des Gesundheitswesens und ich durchschnitten gemeinsam ein weißes Band. Unter allgemeinem Beifall besichtigen wir mit dem Dorfkomitee die Wohnung mit Schlafräumen und den dazugehörenden WCs und Duschen. Gemeinsam werden die Küche, der Speiseraum und der Aufenthaltsraum genutzt. Erstaunt betrachteten die Einheimischen die sauberen und gefliesten Räume, die WCs, die Duschen und die Waschbecken.

Das  regionale Fernsehteam wollte wissen, was das Motiv für unsere Hilfe sei. Ich erzählte, dass wir vor mehr als fünfzig Jahren als Jugendliche durch unseren ehemaligen Kaplan Anton Klug, der in die Mission nach Togo gegangen war, zur Hilfe für die Menschen in Togo motiviert wurden.

Wie überall auf der Welt gehört zu Feierlichkeiten ein Festessen. Es wurde vom Abgeordneten Béguem aus Kadogou organisiert und aus eigener Tasche finanziert. Gerne folgten wir der Einladung zum Essen in einen Schulsaal. Für uns ging nach dem Fest ein langer anstrengender Tag mit vielen Eindrücken und Erlebnissen zu Ende, an den wir uns gerne erinnern werden.

Das FKB konnte durch die Unterstützung des Projekts den Konkombas eine wertvolle Hilfe leisten.                                                                                            (Hans Erich und Irene Klein)

   

Spendenkonten:
AK Fröhliches Kunterbunt
Sparkasse SÜW:    DE 18 548 500 100 026 003 889
VR Bank SÜW        DE 11 548 913 000 000 500 500

 

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Berichte aus früheren Jahren (Kadogou / Togo)

Ein Wagen in Lomé wird mit Medikamenten und Materialien beladen, die mit FKB - Mitteln gekauft wurden

Die Gesundheitsstation Tokotsihoé - frisch renoviert und eingerichtet, alles aus Eigenmitteln des Dorfes
Der lange ersehnte Moment: Medikamente und Material werden in die Gesundheitsstation gebracht
Tanz und Gesang - unabdingbarer Bestandteil jeglicher Feierlichkeiten in Afrika
Einfach, aber funktionell: Auch das Mobiliar wurde durch die Dorfbewohner selbst hergestellt und bezahlt
... zwar kein Feiertag, aber dennoch ein Tag zum Feiern
Ein Bild der offiziellen Vertreter des Dorfprojektes
Diese beiden kamen leider etwas zu spät zur Fete, aber zur offiziellen Einweihung wollen sie pünktlich sein!!!

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Am 17. Juli 2001 erreichte uns ein Fax von Pascal Kossi, dem Betreuer des Ablo - Projektes in Togo:

Meine Damen und Herren,
seien Sie willkommen zum FKB 2001! Herrliche Feier!
Vor 8 Jahren wurde das Projekt "Ablo - zozo" durch die gleiche Feier und deren Einnahmen gestartet: ein Projekt fuer lokale Broterzeugung auf der Basis von Maismehl. Dieses Brot wird sehr gern von der armen Bevoelkerung des Landes Togo verzehrt. Dafuer vielen Dank!
Seitdem haben Pascal, Rose, Emmanuel und viele andere enorme Einbussen machen muessen, um die Qualitaet zu steigern und der Nachfrage nachzukommen.
Heute wird ein sehr gutes und preiswertes Produkt auf dem Markt angeboten. Leider bleibt unsere Gewinnspanne sehr gering: 0,04 DM pro verkauftem Stueck. Innerhalb von 8 Jahren ist die Nachfrage um das 8fache gestiegen, das heisst, wir produzieren 8 Mal mehr als im Gruendungsjahr 1993!
Nun wird das Projekt mit neuen Problemen konfrontiert:
- die grossen Mehlmengen, die manuell verarbeitet und vermengt werden,
- die Unannehmlichkeiten der Familie von Pascal und den Angestellten, die durch den starken Rauch entstehen und den Kamin, der vor 8 Jahren gebaut wurde und nun zu klein und zu tief ist,
- die alltaegliche Laermbelaestigung, die durch das manuelle schneiden der Maisblaetter entsteht.
Durch die Einnahmen Ihrer Feier werden Sie uns helfen koennen, eine Loesung zu wenigstens eines dieser Probleme zu finden. Vor allem werden Sie dazu beitragen, die Aermsten unseres Landes zu ernaehren:
- die Leprakranken von Akata,
- die Haeftlinge des zivilen Gefaengnisses,
- die Armen unseres Viertels,
- die Angehoerigen der Angestellten des Projektes.
Wir verfuegen ueber eine Email - Adresse. (kossipass@hotmail.com) Wir stehen Ihnen gerne zur Verfuegung und wuerden gern alle Ihre Fragen beantworten.
Mit herzlichem Dank und freundlichem Gruss
P. Kossi

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Im April 2000 besuchte Pater Marian Schwark, für die Verteilung der FKB-Spendengelder in Togo zuständig, gemeinsam mit Bischof Paul Dossaoi aus der Diözese Aneho Bad Bergzabern und berichtete über die Situation in Togo.
In immer stärkerem Maße müssten Kredite anstelle von Zuschüssen vergeben werden, da die Kaufkraft in Togo immer geringer würde. Die Kredite würden allerdings pünktlich und zuverlässig zurückbezahlt Pater Marian zeichnete ein düsteres Bild von der politischen und wirtschaftlichen Lage in Togo. Die Regierung zahle so gut wie keine Gehälter mehr, das Land verarme zunehmend. Sei es in den achtziger Jahren Togo gewesen, in dessen wirtschaftlichem Schatten die Nachbarn Benin und Ghana standen, so sei es jetzt Togo, das ins wirtschaftliche Abseits geraten sei. Die Hilfe des FKB sei deshalb notwendig und sie komme auch bei den Empfängern an. In ihrem Namen dankte Pater Marian für das Engagement in Bad Bergzabern. Übrigens sei auch die Solidarität und Spendenbereitschaft der katholischen Bevölkerung Togos sehr hoch; für sie bedeute Verzicht z. B. in der Fastenzeit nichts Besonderes, sei er doch Teil ihres Alltags.

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Im Juni besuchte Michael Detscher Bad Bergzabern und berichtete von seiner Arbeit als Entwicklungshelfer in Togo.
Seit gut einem Jahr lebt der Diplompädagoge mit seiner Familie in Lomé, hat aber durch zahlreiche Besuche im Landesinneren gute Einblicke in die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse gewonnen: Die traditionelle Gesellschaftsordnung gebe es nicht mehr, wohl aber traditionelle Verhaltensweisen. "Die Situation vieler Afrikaner sieht so aus, dass sie mit dem Herzen zu Hause im Dorf, in der Welt der Ahnen und Geister leben, gefangen sind durch unüberwindbar scheinende Traditionen, die soziale Veränderung und wirtschaftlichen Erfolg strikt verbieten; gleichzeitig finden sie sich mit dem Handy (oder wahlweise der Kalaschnikow, dem Pflug oder dem Lenkrad eines Lkw) in der Hand wieder und sollen nun in einer sich als "modern" definierenden Gesellschaft verantwortlich funktionieren". Das sei ein Spagat, der nicht funktionieren könne. Die Überwindung dieses Widerspruchs brauche Zeit und Geduld. Die Afrikaner fühlen sich vom "Norden", von den Industriestaaten und dem Weltwirtschaftssystem, überrollt. Die Demokratiebewegung in Afrika hat es schwer. Korruption, Machtmißbrauch, Diktatur, nicht (mehr) funktionierende Märkte, ausbleibende Gehälter, Aids sind die Probleme, mit denen Togo zu kämpfen hat. Unter diesen Umständen ist auch die kirchliche Entwicklungsarbeit mühsam.
Mit aktuellen Dias veranschaulichte Michael Detscher die Situation im Grenzdorf Yakédji, wohin seit zwei Jahren FKB-Gelder fließen. Dort würden Ansätze zur Entwicklung, die im Dorf schon vorhanden seien, Ziele, die sich die Bewohner selbst schon gesetzt oder in Angriff genommen hätten, unterstützt: Medizinhaus, Apotheke, die Ausbildung von medizinischen Assistenten, die Erweiterung der Produktpalette und der Handel sind besonders wichtig. Bei aller Hilfe müsse man aber den Stolz und die Würde der Menschen achten; nicht gönnerhaft dürfe man auftreten, sondern man müsse sie vor allem aber den Dorfältesten, gewinnen: "Die Leute in Deutschland freuen sich, Ihnen helfen zu dürfen". (re)

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Bereits im November hat Pater Marian Schwark in Togo dem Aktionskreis Fröhliches Kunterbunt ein weiteres Projekt zur Unterstützung vorgeschlagen. Die Ecole Ephphatha in Lomé ist die einzige Schule Togos, in der stumme und taubstumme Kinder gefördert werden. Sie besteht seit 1976 und wird derzeit von 58 Jungen und 37 Mädchen im Alter zwischen 6 und 18 Jahren besucht. Viele der Kinder kommen von außerhalb, verbringen die Woche in der Gehörlosenschule und kehren am Wochenende in ihre Heimatdörfer zurück, falls das die Entfernung zulässt. Während der Woche übernachten die meisten von ihnen in einem provisorisch zum Übernachten hergerichteten Lebensmittelmagazin der Schule. Für etwa 32.000 Mark soll im kommenden Jahr ein Haus mit zwei Schlafräumen errichtet werden, so dass die Kinder einfach, aber menschenwürdig untergebracht sind. 9000 Mark aus dem Erlös des letztjährigen FKB und 1000 Mark aus den Mitgliederspenden werden durch die ‚Aktion Silbermöve' der Diözese Speyer um 5000 Mark aufgestockt. Die noch fehlende Restsumme in Höhe von 15.000 Mark wird vom "Kindermissionswerk / Die Sternsinger" in Aachen getragen.

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